A(ttra)ktive Pause
Ergänzung zu ELAAN Januar 2006, Nr. 30.
Idee: A(ttra)ktive Pause, Autor: W. Behrendt
Die Rahmenbedingungen für die Pausen stellten sich zu Beginn des Schuljahres 2002/03 folgender Maßen dar:
• die Schüler aller Altersstufen sind gleichzeitig für jeweils 25 Min. auf dem Pausenhof;
• die asphaltierte Fläche ist größtenteils reizarm und unattraktiv;
• die Bewegungsmöglichkeiten sind auf Spielgeräte für Primarstufenkinder sowie zwei Basketballkörbe beschränkt
Als unmittelbare Folgen waren zu verzeichnen:
Eine hohe Anzahl von Konflikten
• in den Fluren und im Treppenhaus zu Beginn und am Ende der Pause.
• auf dem Pausenhof auf Grund von Reizarmut, Langeweile, Kommunikationsmängeln; Aggressionsstau – das provozierende Nebeneinander von jüngeren und älteren Schülern
• Die „Flucht“ vom Schulhof zu Einkaufsmärkten in der Nähe oder in Hauseingänge der Nachbarschaft.
• In den Klassen nach der Pause (Nachwirkungen der Pausensituation, wenig kind- und jugendgemäße Beschäftigung möglich, Unzufriedenheit, Stress bei Schülern und Lehrern)
• Erhöhte Frequenz in der Schulstation im 2. Unterrichtsblock
Um zu einer positiven Veränderung des Pausen- und Schullebens zu gelangen, hat das Lehrerkollegium der FöS Rheydt das Konzept der „A(ttra)ktiven Pause“ erarbeitet. Denn aktive Pausen rhythmisieren den Schultag und erfüllen eine Gelenkfunktion: Je mehr der Eigeninitiative und dem Bewegungsdrang den Schülern in den Pausen entsprochen wird, um so eher wird es ihnen möglich sein, in den darauf folgenden Schulstunden den Organisationsformen des Unterrichts zu folgen.
Ziele:
Eine bewegte und gestaltete Pause bietet unseren Schülern und Lehrern:
• Bewegungs-, Einkaufs- und Kommunikationsangebote,
• die Möglichkeit zu allerlei Formen selbst bestimmter und selbst geregelter Bewegung,
• das Kennenlernen und Ausprobieren von Spielgeräten und –ideen gemeinsam mit und unter Anleitung der Lehrer
• altersgerechte und –getrennte Angebote,
• sinnvolle Kommunikationsmöglichkeiten,
• eine Unterbrechung der langen Sitzzeiten am Vormittag,
• das Erleben einer entspannten und konfliktarmen Phase,
• die Möglichkeit ihren Bewegungsdrang auszuleben
• die positive Beeinflussung von Lernklima, -motivation und Leistungsfähigkeit.
Organisatorischer Rahmen:
Eine sinnvoll gestaltete Pause benötigt eine verantwortliche und engagierte Leitung (Spiele-Initiierung und –Begleitung; Organisation der Geräteausgabe / -rücknahme; Wochenprogramm-Erstellung etc.). Um dies zu gewährleisten hat sich das Kollegium dazu entschieden, dass alle Lehrkräfte neben ihren wöchentlichen zwei Pausenaufsichten jeweils ein gestaltetes Pausenangebot (Teilzeitkräfte anteilig) bestreiten. Planung und Durchführung der pädagogischen Angebote werden als Unterrichtszeit gewichtet.
Die Angebotsstruktur für die SchülerInnen umfasst eine täglich breite Auswahlpalette von Spiel- und Bewegungsangeboten auf dem Pausenhof (Spiele-Ausleihe, Mini-Soccer, Seilchen, Wurfspiele, Tischtennis), in der Turnhalle (Muskeltraining, Hallen-Fußball, Tanzen, Basketball, Ringen Kämpfen) und dem Schülercafe (Billard, Dart, Air-Hockey, Kicker, Carrom, TippKick, diverse Brettspiele) sowie Computernutzung im Computerraum.
Materieller Rahmen:
Spielfeldmarkierungen (Fußball, Basketball, Volleyball, Hüpfspiele) sind im Rahmen der Projektwoche im Juni 2003 aufgebracht worden.
Eine Basketball-Anlage mit zwei Körben ist fest installiert ebenso wie ein robuster Außen-Tischtennis-Tisch.
Zwei Mini-Fußballtore sind angeschafft und können jeweils schnell aus dem Lagerraum im Keller auf den Pausenhof getragen werden.
Die mittlerweile umfangreiche Spiele-Ausleihe wird von zwei Lehrkräften betreut und umfasst Rollbretter, Diabolo, Seilchen, Basketbälle, Softfrisbees, Straßenmalkreide, Federball, Beachball, Streethockey, Roller.
Schülerkiosk mit Pausensnacks / Süßigkeiten / Getränken
In der 2. Hofpause bietet jeweils eine Gruppe (5 Schüler, 1 LehrerIn) zu günstigen Preisen an: Getränke (Cola/Limo, heißer Kakao); Süßigkeiten (Schokoriegel, Lutscher, Haribo, Wassereis); selbst hergestellte Snacks (Hot Dogs, Pizza, Toast, Baguettes, belegte Brötchen)
Bilanz:
Die „A(ttra)ktive Pause“ in unserer Schule ist keine abgeschlossene, fertige Institution, sondern wird fortlaufend an unsere Bedürfnisse angepasst. Die generelle Zustimmung der Schüler und des Kollegiums hält diesen Prozess aufrecht.
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